Die Psychiatrie und Psychotherapie der Abhängigkeitserkrankungen ist ein Spezialgebiet der Psychiatrie und Psychotherapie. Sie befasst sich präventiv, diagnostisch, therapeutisch und wissenschaftlich mit diesen Störungen und Erkrankungen und ist eng mit anderen somatischen und psychiatrischen Disziplinen vernetzt.
Die Schwerpunktdisziplin fördert die psychische Gesundheit von Menschen, die in Bezug auf die Entwicklung einer Abhängigkeitsstörung gefährdet sind. Sie erhöht die Kompetenz und Autonomie von Patienten, um diesen abstinenzorientierte oder risikoärmere Konsummuster zu ermöglichen. Sie engagiert sich im Sinne der WHO und der WPA in enger Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Disziplinen, Humanwissenschaften und Interessengemeinschaften für Massnahmen, welche die psychische Gesundheit und Lebensqualität der abhängigen oder von einer Abhängigkeitserkrankung bedrohten Bevölkerung schützen und verbessern. Sie setzt sich für die Entstigmatisierung der von einer Diskriminierung besonders betroffenen Patienten ein.
Die Schwerpunktdisziplin besitzt und entwickelt spezifische diagnostische und therapeutische Verfahren, welche eine fundierte Diagnosestellung und eine professionelle, auf rationalen Hypothesen aufgebaute, psychiatrische, psychotherapeutische und psychosoziale Beratung, Betreuung und Behandlung der betroffenen Menschen ermöglichen. Sie fördert wissenschaftliche Projekte in Bereichen der klinischen Forschung, der Psychotherapie sowie der Grundlagenforschung.